Kontext in dem wir Handeln

Unser Protest fordert Gerechtigkeit, damit wir in einer Welt leben können, in der Würde und Freiheit aller Menschen geachtet werden.

Peacefully against Genocide ist eine gewaltfreie Protestbewegung. Wir handeln menschlich und gewaltfrei, für eine menschliche, gewaltfreie Welt. Wir verurteilen Gewalt gegen Zivilist*innen, unabhängig davon, von wem sie ausgeht.

Nach Völkerrecht haben Völker unter kolonialer oder militärischer Besatzung das Recht auf Selbstbestimmung. Die UN hat bestätigt, dass sie dafür „alle verfügbaren Mittel“ nutzen dürfen. Angriffe auf militärische Ziele können legitim sein, so wie der ukrainische Widerstand gegen Russland. Gewalt gegen Zivilist*innen ist dagegen ein Kriegsverbrechen.

Wir stellen uns gegen den Völkermord, den die israelische Regierung und das Militär mit internationaler Rückendeckung in Palästina begehen. Wir verurteilen auch die Gräueltaten, die die Hamas in der Geschichte an palästinensischen und israelischen Zivilist*innen begangen hat. Gleichzeitig erkennen wir an, dass bewaffneter Widerstand historisch oft Teil von Befreiungskämpfen unterdrückter Völker war.

Wir machen einen klaren Unterschied zwischen der strukturellen Gewalt eines Systems und dem Widerstand von Menschen, denen grundlegende Rechte, Freiheit und Würde systematisch verweigert und geraubt werden. Beides ist nicht gleichzusetzen. Die Gewalt eines Unterdrückungssystems kann nicht auf dieselbe Stufe gestellt werden wie die Reaktionen der Unterdrückten. Wir möchten dabei jedoch betonen, dass Gewalt gegen und das Töten von Zivilist*innen, die wehrlos sind und keinen Widerstand leisten, ein Verbrechen ist, was falsch ist und es zu verurteilen gilt, unabhängig vom Kontext. Immer.

Das Töten von Zivilist*innen am 07. Oktober durch die Hamas war falsch, menschenfeindlich und führte zu mehr Gewalt. Der Völkermord, begangen durch die Israelische Regierung, ihr Militär und Staaten, die diesen politisch, sowie materiell unterstützen ist falsch, menschenfeindlich und führt zu mehr Gewalt. 

Unser Protest strebt danach, die Spirale der Gewalt zu durchbrechen. Unser Weg bleibt Gewaltfreiheit in der Tradition von Martin Luther King, Otpor! und der Anti-Apartheid-Bewegung in Südafrika. Gewaltfreie Solidarität mit Palästinenser*innen bedeutet für uns, Missstände sichtbar zu machen, Verantwortung zu übernehmen und Menschenrechte zu verteidigen. Wenn Staaten Sicherheit als Vorwand für kollektive Bestrafung, Belagerung, Vertreibung und Völkermord nutzen, setzen wir Worte und Taten dagegen, um die Menschlichkeit ins Zentrum zu rücken. Gerade in Deutschland ist Gewaltfreiheit unser stärkstes politisches Mittel: Sie macht die Ungerechtigkeit sichtbar, zwingt die Welt zum Hinschauen und eröffnet Wege, in denen das Menschliche über politische Interessen gestellt wird. So können wir dazu beitragen, dass eine menschliche Form des Zusammenlebens, ohne jegliche Art von Diskriminierung, Gewalt und Empathielosigkeit, entstehen kann.